Wir sind mittlerweile wieder zurück in Deutschland und verarbeiten so langsam die vielen Eindrücke und Erlebnisse unseres Projekts. Vom (endlich!) regnerischen Wetter lassen wir uns nicht die Laune verderben. Im Gegenteil: Während für Christian bereits die nächste Reise auf dem Plan steht, geht es für Marie nun ans muntere Filmschneiden.
Zuvor möchten wir uns aber noch einmal bei unseren Sponsoren bedanken, die uns das Projekt um Einiges erleichtert haben und bei all denen, die sich unterwegs und insbesondere ab Südtirol um unser leibliches Wohl gesorgt haben. Sowie natürlich bei all unseren Fans, Freunden und Familien, die fleißig mitgefiebert und motiviert haben. Danke!
Unfassbar, wie viele Eindrücke an einem Tag so auf einen einprasseln können! So viele, dass das lang herbei gesehnte Projektfinale schließlich nur einen Wimpernschlag später schon wieder vorbei ist. Ich versuche trotzdem mal alles ein bisschen zu sortieren:
Am Morgen des letzten Lauftages war unser erster Zwischenstopp nach Sterzing in Brixen. Dort hatten wir einen (Foto-)“Termin“ bei der Bio Bäckerei Profanter, die uns herzlichst zum Frühstück eingeladen hat. Für Christian war es bereits das zweite, für mich das erste Frühstück. Zu essen gab es köstliches Tiramisu, lecker gefüllte Pfannkuchen und eine schöne heiße Schokolade (morgens war es ja noch frisch draußen 😉 ). Leider konnte uns der Chef der Bäckerei nicht persönlich begrüßen, ein Dankesfoto haben wir ihm aber „hinterlassen“.
Gut angefüttert ging es dann auch schon zum nächsten Stop: nach Klausen. Dort hatten wir eine Einladung ins Café Reiserer vom Chef-Konditor und Namensvetter Cristian. Der kann nicht nur super leckere Frucht-Törtchen backen, sondern hat sich auch als erster in Südtirol bereit erklärt, mit Christian bis nach Eppan zu laufen. Vor dem Start gab es aber erstmal noch ein Eis und ein Interview mit dem Südtirol Digital Fernsehen.
Nach einer weiteren Zwischen- und Verschnaufpause war der nächst größere Halt auch schon in Bozen. Dort trafen wir uns am Druso-Stadion. Da wir so gut in der Zeit lagen wie noch nie, hatten wir noch eine Stunde Zeit, bis wir 16 Uhr mit weiteren Mitläufern und ORF Heute zum Interview verabredet waren. Genug Zeit, um ein (alkoholfreies) Bierchen zu trinken!
Ab Bozen wurden Christian und Cristian dann auch von Andi und Petra sowie von Läufern des lokalen Laufvereins begleitet. Für Christian eine echte Motivation, musste er doch die letzten neun Tage komplett allein laufen. Von Bozen bis Eppan waren es dann nur noch ca. 10 bis 15km. Für mich hieß es also, schon einmal mit dem Auto nach Eppan vor zu fahren, um dort auf mein Klapprad umzusteigen und den Läufern wieder ein Stück entgegen zu kommen. Auf dem Rad begleitete ich die Gruppe wenige Kilometer, um noch ein paar schöne Aufnahmen für meinen Film zu ergattern. Damit ich dann wieder pünktlich zum Ziel-Einlauf am Bio Paradies sein konnte, ließ ich die Läufer auf dem letzten Kilometer allein und düste was das Zeug hielt los – bergauf mit meinem Klapprad. Natürlich verfuhr ich mich auf den letzten Metern noch einmal, konnte aber mit Ertönen der Ziel-Einlauf-Musik beim Bio Paradies vorfahren. Gern wäre ich fünf Minuten eher da gewesen, um meine große Kamera aufzustellen – so wurden es nur ein paar GoPro Aufnahmen (Danke an ORF fürs zur Verfügung stellen einzelner Aufnahmen!):
Dennoch: ein Wahnsinns Empfang! Unsere liebe Doris hat halb Eppan mobilisiert um vor allem Christian gebührend zu ehren. Im Ziel wartete auf ihn nicht nur gekühltes Bier, sondern auch eine grandiose Torte vom lokalen Konditor, eigene Autogrammkarten, der Bürgermeister und der Vorsitzende vom Tourismusverband von Eppan sowie zahlreiche Fans, die Christian alle gratuliert haben. „Gekrönt“ wurde er schließlich mit einem Lorbeerkranz, selbstgepflückt aus Doris Garten. Ich möchte meinen, auch das eine oder andere Tränchen der Freude und Erleichterung in Christians Gesicht gesehen zu haben – auch wenn er nach wie vor standhaft behauptet, dass das nur der Schweiß war, der ihm ins Auge lief. Ja, ja. 😉
Nach dem Empfang, noch mehr Interviews mit Zeitung und Fernsehen ging es dann zusammen mit Doris und einigen Mitläufern des Tages lecker Pizza essen. Im Anschluss an diese entspannte und lustige Runde wartete auf uns noch eine weitere Belohnung: Wir durften für zwei Nächte im Girlaner Hof **** logieren! Dort war für uns eine wunderschöne Suite reserviert, in der wir uns wie echte VIPs fühlen durften. Ein großer Dank geht dafür an die Hotel-Chefin für diese herzliche Einladung. Wir haben es sehr genossen!
Ein großer Tag und ein noch größeres Projekt hat so ein perfektes Ende gefunden. 🙂
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Ciao Italia! Wir passieren Süd Tirol und freuen uns, dass es nun auch wieder ordentliche Radwege neben der Brennerstraße gibt. Noch in Österreich treffen wir auf den „verrückten“ Flo, der mit seinem Longboard und eigens angefertigtem Lasten-Anhänger von Augsburg bis nach Istanbul rollen will. Bergab ist er Christian gegenüber einiges im Vorteil, die Wege voller Schotter bergauf kann er uns aber nicht begleiten – zu steil! Seine Reise kann man übrigens auch auf Facebook unter Just A Couple Of Spins weiter verfolgen – ein Blick in sein Tourtagebuch lohnt sich alle mal! 🙂
Für uns geht es bis südlich von Sterzing, wo das Hotel Saxl uns eine gratis Nacht mit Abendessen und Frühstück sponsert! Christian und ich beenden nun auch unsere letzten Streitigkeiten – immerhin sind wir schon so weit gekommen und kurz vorm Ziel. Am Hauptstreitpunkt „Navigation“ lässt sich nun auch nichts mehr ändern. Also reißen wir uns zusammen und genießen lieber die freie Nacht im Hotel. Für den morgigen Tag steht einiges auf dem Programm, u.a. diverse Stationen der gratis Verköstigung und diverse Interviewtermine mit den Südtiroler Medien. 🙂
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Aloha, Grüß Gott, Servus Österreich! Tag 9 unseres mega Vorhabens ist voller Ereignisse. Zunächst verliere ich auf einem Parkplatz am Achensee in einem Moment geistiger Umnachtung (Christians) GoPro. Gaaaanz schleeeecht! Asche auf mein Haupt! Zum Glück habe ich am Vorabend alle Daten gesichert, so dass mir nur ein paar Aufnahmen vom heutigen Morgen fehlen. Ärgerlich ist es trotzdem und ich beichte es Christian an unserem Treffpunkt in Jenbach, als wir auch Vincent aus Braunsbedra treffen, der gerade auf dem Rückweg vom Urlaub in den Bergen in die Heimat ist und uns fleißig mittels Live-Tracking verfolgt hat. Zu meinem Glück nimmt Christian den Verlust der GoPro gefasst…
Am Abend zuvor hat die gute Fee Doris uns über ihr Netzwerk bei Facebook ein Quartier in Innsbruck klar gemacht und so couchsurfen wir das erste Mal auf unserer Reise! Christian gibt sich in der Nähe von Hall in Tirol nach ca. 70km geschlagen, die letzten Kilometer bis Innsbruck fahren wir also wieder.
Bei Sylvia und Gerd angekommen erwartet uns nicht nur eine liebevolle und gastfreundliche Familie, sondern auch ein Überraschungsbesuch – von Doris aus Eppan! Kurz zuvor schrieb ich ihr vom Verlust der GoPro und dass ich dringend (leihweise) eine neue für die letzten Tage bräuchte. Doris voll in ihrem Element hat also wieder alle Hebel in Bewegung gesetzt und voilá – eine GoPro organisiert (sogar ein besseres Model als unseres)! Die hat sie natürlich direkt mit nach Innsbruck gebracht. Aber nicht nur das: Vor Ort werden wir lecker zu indischem Essen eingeladen und erhalten anschließend noch eine Wohlfühlmassage von Doris. Gegen Mitternacht ist dann der „Zauber“ vorbei, Doris fährt zurück nach Eppan, um uns dort in zwei Tagen zu empfangen und wir gehen komatös schlafen. Danke für alles!
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Na gut, wir sind nicht ganz in München gestartet. Christian ist auch nicht durchgelaufen. Aus logistischen und vor allem finanziellen Gründen haben wir uns am Tag zuvor eine Pension etwas hinter München gesucht. Los ging es also in Baierbrunn. Gestern hat mir Christian im Interview für den Dokumentarfilm erzählt, dass er so langsam merkt, wie der Lauf an seine physischen und psychischen Grenzen geht. Dies äußert sich vor allem in schlechter Laune, Genörgel, Gemecker und Geschimpfe. Opfer des ganzen bin natürlich ich und so sprechen wir an diesem Morgen kaum ein Wort. Geweckt bzw. zum Aufstehen aufgefordert werde ich nur durch ein Kissen, das Christian mehr oder weniger nach mir wirft. Zum Glück weiß ich ja, dass er es nicht persönlich meint… 😉 Deswegen gibt es von der ersten Hälfte des Tages auch keine Fotos. Sicher ein Vorteil, wenn man jemanden Außenstehendes dabei hätte, der das Geschehen dokumentiert. Wenn ich nicht Videotagebuch führen würde, wüsste später niemand, wie sehr Christian und ich uns auch mal auf den Keks gingen, haha. Oder um es mit Christians Worten zu sagen:
„Es war nicht immer einfach mit Marie (bzw. mit mir), aber mit Argumenten haben wir uns dann immer gut verständigen können. ;-)“
Obwohl geplant war, heute bereits die Grenze nach Österreich zu überqueren, haben wir es dann doch „nur“ bis nach Lenggries (kurz vor Österreich) geschafft. Der eigentliche Plan war es, so weit wie möglich durch Österreich zu laufen, wo ich dann Christian irgendwo eingesammelt und zurück zur Pension in Deutschland gefahren hätte. Denn in Österreich gibt es derzeit einfach kein freies (und vor allem bezahlbares!) Doppelzimmer für eine Nacht – hallo Hochsaison! Erwähnte ich schon, dass wir unser Vorhaben zu campen, komplett an den Nagel gehangen haben? 😉 Aber wie heißt es so schön: Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt. Als wir also in Lenggries ankamen, um in unserer Pension für den Abend ein kurzes Mittagspäuschen einzulegen, da braute sich über uns schon was zusammen. Endlich Regen! Die erhoffte Abkühlung sollte das Gewitter jedoch trotzdem nicht bringen – der Wetterbericht hat für den nächsten Tag die gewohnt heißen Temperaturen über 30°C vorhergesagt… Nachdem das Gewitter gegen 20 Uhr vorbei war, entschieden wir uns dann, nicht noch einmal loszuziehen. Stattdessen habe ich auf Anraten unserer Sponsorin Doris aus dem Bio Paradies in Eppan ein Paar Quarkwickel für Christian gemacht. Mit nicht-gekühltem Quark. Denn sofern ich in Supermärkten keine abgepackten Eiswürfel finden kann, muss unsere Kühltasche leider ohne Kühlung auskommen. Den zeitigen Feierabend nutzten wir dann, um doch mal eher ins Bett zu kommen – zumindest eine halbe Stunde eher… 😉
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Um 5 Uhr aufstehen und 6 Uhr loslaufen kann ja jeder – wir versuchen uns weiterhin in Effizienz und stellen den Wecker lieber auf 3 Uhr morgens (und sind am Vorabend natürlich trotzdem nicht vor 23 Uhr ins Bett gekommen). Ich bin sogar schon 2.50 Uhr aufgestanden, um Christian bei seinem morgendlichen Ritual filmen zu können! Was tut man nicht alles für den Masterarbeits-Dokumentarfilm… Um 4 Uhr ging es dann auch schon los – im Dunkeln und mit Stirnlampe. Zwar sind die Temperaturen um diese Uhrzeit sehr angenehm zum Laufen, allerdings wartet dann nur wenig später das große Müdigkeitstief auf uns und bringt uns auch nicht mehr Kilometer auf den Tacho. Fazit: Wir schlafen dann doch morgen lieber „länger“.
Während wir also mal wieder versuchten der Mittagshitze zu entfliehen, fanden wir zwischen Freising und München eine nette Stelle, an der sich Isarradweg und mit dem Auto befahrbare Straße trafen. Dort schlugen wir unser Mittagslager auf und kochten leckere Nudeln mit Tomatensoße aus dem Bio Paradies in Eppan auf unserem Campingkocher. Diesmal platzierten wir die Isomatte nicht direkt vorm Gartenzaun der Anwohner – aber immerhin noch auf der anderen Straßenseite. Mittlerweile wundern wir uns nicht mehr über die Blicke der Neugierigen. Ich kann mir ganz gut vorstellen, dass das ziemlich witzig aussieht, wie wir da mit unseren zwei DDR-Klappstühlen, einer gespannten Wäscheleine und dem Campinggeschirr am Wegesrand pausieren. Auch die Anwohner des gegenüberliegenden Grundstücks geben sich zu erkennen und wir fragen wie immer höflich, ob wir hier stören und betonen, dass wir nicht lange bleiben. Schnell noch das Projekt erklärt und eine Visitenkarte überreicht und schwupps haben uns Reinhold und seine Frau zwei Flaschen gekühltes Wasser und einen Kaffee spendiert! Wir sind sehr dankbar für diese Gastfreundlichkeit und freuen uns, dass wir erneut jemanden für unser Projekt begeistern konnten. 🙂 Gestärkt ging es dann für Christian weiter Richtung München.
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Natürlich haben wir uns für unser Projekt die heißeste Woche des Sommers ausgesucht. Irgendwie war uns das vorher nicht ganz klar, dass der August auch manchmal richtig heiß sein kann! Wahrscheinlich weil wir uns schon so sehr an die verregneten deutschen Sommer gewöhnt haben… Eigentlich wollen wir uns ja über die Sonne und Temperaturen nicht beschweren! Aber es ist morgens ab 10 Uhr einfach schon verdammt heiß! Und das ist für so ein Ultra-Projekt doch eher unvorteilhaft. Was machen wir also? Zeitig aufstehen. Noch vor um 6 startete Christian seinen Lauf in Burglengenfeld – um kurz später festzustellen, dass er Dinge wie Klopapier, seine Sonnenbrille und die Koffeintabletten in der Pension vergessen hatte. Ich also alles schnell gesucht, im Schlafanzug ins Auto gesetzt und ihm hinterher gefahren. Ganz umsonst war es nicht, denn dort mitten zwischen den Maisfeldern bot sich uns ein wunderschöner Sonnenaufgang, den ich natürlich gleich versucht habe, mit der Kamera festzuhalten.
Wie erwartet, wurde es wenig später schon richtig heiß. Ungünstig für Christian war dabei, dass es auf der ganzen Strecke entlang der Donau kaum bis keinen Schatten gab. Dies führte dazu, dass wir eine längere Mittagspause auf einem Minifleck Schatten vor einem Privatgrundstück einlegen mussten, inklusive Luftmatratze für ein Nickerchen. Wenn wir schon nicht campen, dann müssen wir wenigstens die Matratzen nutzen, damit wir nicht alles umsonst mitgeschleppt haben… Der Tag endete dann nach „nur“ 70km und insgesamt über 400km – Bergfest! 🙂 Zur Belohnung für die Strapazen gab es dann erstmal lecker Döner zum Abendbrot.
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Nachdem am vierten Tag mein Versuch, Christian mit dem Rad entgegen zu kommen, aus logistischen Gründen gescheitert war, sollte es nun am heutigen Tag endlich klappen! Irgendwo zwischen Pressath und Burglengenfeld entlang des Naabtalradwegs fanden wir ein schattiges Plätzchen, um das Auto zu parken. Dort wartete ich auf Christian und nun etwas flinker im Zusammen- und Umbau meines Radgepäcks begleitete ich ihn ein paar Kilometer. Eine wunderbare Radfahrt war das! Es war zwar warm und der Fahrkomfort auf dem Klapprad hielt sich in Grenzen, aber gelohnt hat es sich alle mal! Das Wetter und der Streckenabschnitt waren perfekt für ein paar tolle Aufnahmen!
Später am Abend, kurz vor Burglengenfeld, parkte ich mal wieder im Schatten einer Kirche (ich habe festgestellt, dass Kirchen unglaublich großen Schatten werfen! 😉 ) und fotografierte die Landschaft um mich herum, als ein Mann auf mich zu kam und fragte, woher ich denn sei – er hatte das „unbekannte“ Autokennzeichen (SK) gesehen. Ich also ihm kurz unser Projekt erklärt und habe dann freudig meine erste Visitenkarte an eine Wegbekanntschaft verteilt! Yippieh! 🙂 Der Mann war auch sehr interessiert und erzählte mir, dass sein Sohn auch so ein „Verrückter“ sei, der in der ganzen Welt Marathons etc. läuft und in Leipzig lebt. Und ein paar Anekdoten über einen Urlaub in Sachsen/ Sachsen-Anhalt hat er auch zum Besten gegeben. Sehr unterhaltsam. 🙂
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So langsam schaffen wir es, effizienter zu werden. Am 3. Lauftag ist Christian gegen 6.45 Uhr in der Pension in Kahla gestartet, am 4. Tag sogar schon 6.00 Uhr. Tatsächlich sind die Morgenstunden die Zeit, in der Christian die meisten Kilometer ohne größere Pausen schafft, da es noch angenehm kühl ist. Ab 10 Uhr fängt dann aber auch schon die Sonne an zu brutzeln. Ist ja nicht so, dass wir uns über das sonnige Wetter beschweren wollen – wir hätten es mit Dauerregen, wie er für den deutschen Sommer ja schon fast typisch ist, auch schlechter treffen können! Nichtsdestotrotz schlaucht die Hitze ganz schön…
Christian und ich haben uns mittlerweile ganz gut eingespielt. Der allgemeine Ablaufplan ist klar, ich weiß nun, welche Stellen gut zum Treffen und Parken sind und was alles bereit stehen muss, wenn ich Christian auf der Strecke abfange. Insgesamt ist es aber doch ganz schön viel zu tun, mit einkaufen, Wäsche waschen, versorgen, Beine massieren und dann auch noch an meinen Film zu denken. Bisher gab es noch keine Möglichkeit, dass ich Christian mal mit dem Rad begleite, da wir die Strecke anpassen mussten und Christian häufig an stärker befahrenen Straßen läuft, selten Radwege. Rein logistisch ist es auch bisher einfach nicht machbar gewesen, ihm mit dem Rad entgegen zu kommen, da wir auf Grund der Hitze viele kleine Pausen aller 5-15km machen. In der Zeit muss ich eben einkaufen oder Essen vorbereiten oder Wäsche trocknen – was halt so anfällt. Gestern, am Tag 4, habe ich einen Versuch gewagt, Christian mit dem Rad entgegen zu kommen. Das ging völlig nach hinten los… Bis ich erstmal einen (schattigen!) Parkplatz gefunden hatte, dann das halbe Auto ausgeräumt hatte, um an das Klapprad zu kommen, dann das Rad zusammengebaut hatte (sehr umständlich, wenn man es allein machen muss!), den Rest wieder ins Auto rein und den Rucksack umgepackt hatte mit dem wichtigsten Equipment und Versorgung für Christian – da war Christian schon an mir vorbei im nächsten Ort und pausierte auf dem Edeka-Parkplatz mit dem Bier in der Hand. Dort mit dem Rad hin und wieder zurück wäre völlig umständlich gewesen. Also alles wieder zurück, ab ins Auto und zum Edeka. Ich muss auf jeden Fall mal schauen, wie ich das mal noch optimieren kann. Zum Glück habe ich noch ein paar Tage Zeit, um Aufnahmen mit dem Rad zu machen.
Es gibt noch so viele kleine Details, von denen ich berichten könnte, aber leider würde das meinen Zeitrahmen sprengen, denn so langsam muss ich mich nun wieder auf den Weg und Christian hinterher machen (nutze gerade das WLAN in der Pension – und ja, wir haben noch kein einziges Mal gezeltet… 😉 ).
Schnell noch die wichtigsten Infos:
Tag 3 – Kahla bis Hof – 71km
Tag 4 – Hof bis Pressath – 83km
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Zwei Tage sind Christian und ich nun schon unterwegs. Bei perfektem Wetter sind wir am Samstag gegen 9.30Uhr in Halle gestartet. Von dort ging es zunächst einmal nach Ammendorf und daraufhin nach Merseburg. Dort trafen wir auch direkt unsere ersten Mitläufer: Cathrin, Hannes und Max aus Erfurt. Gegen 12.30Uhr ging es für die Vier erstmal schön durch die Mittagshitze. Nach fünf Stunden, diversen Päuschen und einem leckeren Eis, kamen wir in Naumburg an, wo wir uns leider auch schon wieder von der Laufbegleitung verabschieden mussten. Für Christian ging es dann noch ein Stück weiter bis Bad Kösen.
Um den Etappenlauf gemächlich anzugehen, sollten also insgesamt 60km am ersten Tag zunächst ausreichen. Anschließend folgten wir einer Einladung von Christians Bruder zum Grillen und kostenlos nächtigen in Erfurt. Da ging es natürlich von Bad Kösen aus mit dem Auto hin… ? Der erste Tag war geschafft und nach einer köstlichen Grillage und einer Beinmassage für Christian fielen wir gegen 23.30Uhr totmüde in unsere Betten…
Obwohl wir uns vorgenommen hatten, heute, also Sonntag, schon sehr zeitig zu starten (wir mussten ja auch noch von Erfurt nach Bad Kösen, um am Vortag anzuknüpfen), wurde daraus eher nichts. In Bad K angekommen musste erstmal ein zweites Frühstück für Christian her. Also schnell den noch kühlen Quark mit Milch, Zucker und Gewürzen angerührt, Trinkflaschen mit Iso- und Energy-Drinks aufgefüllt und die Route besprochen. Beim Rumkramen im Auto fiel dann auch noch ein Glas Tomatensoße aus dem Auto. Eieiei. Was für ein Start. Aber Scherben bringen ja angeblich Glück… Ab 10Uhr ging es dann los von Bad K nach Camburg. Kurzes Päuschen und Schwätzchen, dann weiter nach Jena. Während Christian durch die Hitze lief, habe ich erstmal noch in Ruhe Wäsche auf dem Parkplatz in Camburg getrocknet, Daten von Kamera etc. gesichert und das Auto weitestgehend sortiert. 16Uhr haben wir uns nach einiger umständlicher Fahrerei dank der Jenaer Straßenführung und einem unfähigen Google Maps endlich zur „Mittagspause“ getroffen. Da wurde dann auch das erste Mal der Campingkocher beansprucht.
Auch wenn Christian sagt, dass es sich heute leichter läuft als gestern, so schlaucht die Hitze trotzdem ganz schön. Auch mich, die immer von A nach B tingelt und versucht Christian möglichst nah an seiner Route abzupassen. Gar nicht so einfach, wenn man sich nicht auskennt… Aber hey, wir haben noch neun Tage Zeit, um uns zu steigern und effizienter zu werden! Heute geht es nochmal in eine Pension in Kahla, ab morgen ist dann Zelten angesagt. Und vor allem richtig zeitiges Aufstehen und Loslaufen! Die kühlen Morgenstunden dürfen nicht vergeudet werden und stattdessen muss lieber eine längere Pause während der Mittagshitze eingelegt werden.
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